Im Zuge der Überarbeitung des Schullehrplans durch die Regierung betonen wir, wie wichtig eine Verbesserung der Medienkompetenzbildung ist.
Erkunden Sie die aktuelle Landschaft und unsere Empfehlungen für Veränderungen.
In diesem Artikel
- Was die Überarbeitung des Lehrplans durch die Regierung bedeutet
- Warum ist Medienkompetenz wichtig?
- So sieht der Lehrplan für Medienkompetenz heute aus
- Was sollte sich unserer Meinung nach ändern?
- Was passiert als nächstes?
- Entdecken Sie unsere Forschung
Was die Überarbeitung des Lehrplans durch die Regierung bedeutet
Wir haben uns sehr gefreut, dass einer der ersten Punkte auf der Agenda der neuen Regierung eine Überprüfung des bestehenden Lehrplans und des Bewertungsrahmens an englischen Schulen war. Diese einjährige Überprüfung begann im September 2024 und soll sicherstellen, dass alle Kinder und Jugendlichen Zugang zu einem breiten und ausgewogenen Lehrplan haben, der sie auf ihr zukünftiges Leben und ihre Arbeit vorbereitet. Dies ist ein sehr wichtiges Thema für uns und war Gegenstand unserer jüngsten Bericht „Vision für Medienkompetenz“.
Die Rolle des digitalen Lebens und der digitalen Gewohnheiten von Kindern
Das Online- und Offline-Leben von Kindern und Jugendlichen ist eng miteinander verknüpft, da sie das Internet regelmäßig für Bildung, Freundschaften und Kreativität nutzen. Unsere Untersuchungen zeigen jedoch, dass viele Kinder derzeit nicht über alle Fähigkeiten verfügen, die sie benötigen, um sich selbst und andere online zu schützen. Mit „Medienkompetenz“ sind diese Fähigkeiten gemeint.
Wir glauben, dass Schulen der perfekte Ort sind, um diese Fähigkeiten zu erlernen. Als die Regierung ankündigte, dass sie im Rahmen ihrer Lehrplanüberprüfung eine öffentliche Konsultation durchführen würde, teilten wir unsere Erkenntnisse über die Erfahrungen von Kindern und Eltern online. Wir fügten auch unsere Empfehlungen hinzu, um sicherzustellen, dass jedes Kind die Schule mit den Medienkompetenzen verlässt, die es braucht, um in einer digitalen Welt erfolgreich zu sein.
Warum ist Medienkompetenz wichtig?
Kinder verbringen in der Regel mehr als einen ganzen Tag pro Woche online. Während dieser Zeit erleiden viele von ihnen Schaden. Tatsächlich berichten uns mehr als zwei Drittel der Kinder, dass sie im Internet irgendeine Form von Schaden erlitten haben.
Wir wissen auch, dass manche Kinder eher negative Erfahrungen machen. So ist es beispielsweise wahrscheinlicher, dass Kinder mit sonderpädagogischen Bedürfnissen (81 %) online Schaden erleiden als Gleichaltrige ohne diese zusätzlichen Bedürfnisse (70 %).
Kinder brauchen ausgeprägte Medienkompetenz, um Technologie sicher nutzen zu können. Dies ist nicht nur für die Sicherheit von Kindern von entscheidender Bedeutung, sondern auch, um die Verbreitung von Fehl- und Desinformation sowie Hassreden zu bekämpfen. Dies sind auch für den zukünftigen Arbeitsmarkt wertvolle Fähigkeiten.
Kinder und Eltern haben uns gesagt, dass sie eine gute Medienbildung für unerlässlich halten. In einer Umfrage unter 1,000 Kindern und 2,000 Eltern waren 77 % der Kinder und 72 % der Eltern der Meinung, dass es genauso wichtig sei, zu lernen, wie man sich im Internet sicher verhält und vertrauenswürdige Informationen erkennt, wie man Englisch und Mathematik lernt.
Wie sieht der Lehrplan für Medienkompetenz heute aus?
Derzeit wird Medienkompetenz in allen Jahrgangsstufen und in vielen Fächern wie Englisch, Informatik und Medienwissenschaften unterrichtet. Allerdings gibt es derzeit erhebliche Unterschiede zwischen den Schulen – und sogar zwischen verschiedenen Klassen derselben Schule – hinsichtlich dessen, was den Kindern beigebracht wird und wann.
Dies liegt daran, dass die Leitlinien für den Medienkompetenzunterricht auf viele verschiedene Dokumente verteilt sind. Die einzelnen Schulen und ihr Personal sind also dafür verantwortlich, zu entscheiden, wie die wichtigsten Bereiche unterrichtet werden sollen. Infolgedessen verfolgen Schulen regelmäßig unterschiedliche Ansätze – und einige sind effektiver als andere.
Dinge können durch die Lappen gehen und wichtige Wissensbereiche und Kompetenzen werden oft völlig übersehen. Ein Experte sagte uns: „Ich glaube nicht, dass es im gesamten Schulbereich ein einheitliches Verständnis gibt, und das liegt zum Teil daran, dass es im Bildungsbereich nie einen effektiven Ansatz zur Medienkompetenz gegeben hat.“
Weitere zu berücksichtigende Herausforderungen
Neben dem Mangel an Anleitung stellen wir im aktuellen Lehrplan auch andere Herausforderungen für eine gute Medienkompetenzbildung fest. Lehrer berichten uns, dass ihnen manchmal das Selbstvertrauen, das Wissen und die Fähigkeiten fehlen, um bestimmte Themen zu unterrichten. Außerdem verfügen sie oft nicht über die erforderlichen Ressourcen, um Medienkompetenz gut zu unterrichten, und müssen ihre eigene Zeit damit verbringen, nach relevanten und wirksamen Ressourcen zu suchen.
In einem Interview mit uns kommentierte ein Lehrer: „Niemand sagt einem wirklich: ‚Das ist das, was die Kinder jetzt benutzen, das sind die sozialen Medien.‘ Ich finde, dass PowerPoints sehr schnell veraltet sind. Ich hole sie heraus und sie verweisen auf etwas, und alle sagen: ‚Oh, Miss, niemand benutzt mehr Snapchat.‘ Es ist wirklich veraltet.“
Dies sowie die eingeschränkte Aufsicht und Beurteilung führen dazu, dass die Schulen kaum Unterstützung bei der Vermittlung guter Medienkompetenz erhalten, insbesondere in einem Umfeld mit konkurrierenden Belastungen.
Was sollte sich unserer Meinung nach ändern?
Wir glauben, dass die Vermittlung von Medienkompetenz auf allen Ebenen und in einer Reihe von Fächern der richtige Ansatz ist. So kann sichergestellt werden, dass Kinder, unabhängig von den Fächern, die Fähigkeiten besitzen, um online sichere und verantwortungsbewusste Bürger zu sein. Um dies jedoch effektiv zu tun, benötigen die Schulen klare Richtlinien, wie sie dies im gesamten Lehrplan vermitteln können.
Wir empfehlen Folgendes:
- Lehrer werden darin geschult, Medienkompetenz zu vermitteln und es wird ein leicht zugänglicher Hub mit relevanten Ressourcen für Lehrer aller Schlüsselstufen geschaffen. Wir schlagen vor, dass die Regierung mit der Technologiebranche und dem dritten Sektor zusammenarbeitet, um diesen Hub mit aktuellen, ansprechenden Ressourcen zu füllen.
- Lehrer erhalten angemessene Ressourcen und Schulungen für gefährdete Schüler. Wir wissen, dass Schulen unterfinanziert sind, insbesondere jene mit vielen gefährdeten Kindern und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Dennoch leiden diese Schüler oft am meisten unter mangelnder Medienkompetenz.
- Kinder werden über die Aspekte der Medienkompetenz unterrichtet, mit denen sie im Alter konfrontiert werden bevor sie mit solchen Gefahren konfrontiert werden, wie etwa dem Teilen von Bildern mit sexuellem Inhalt. Eine gute und rechtzeitige Aufklärung zu solchen Themen kann dazu beitragen, Zwischenfälle zu verhindern.
- Der Erwerb von Medienkompetenz ist in jedem Alter mit formellen oder informellen Beurteilungen verbunden und die Regierung überwacht die Qualität des Medienkompetenzunterrichts. Wir empfehlen, Schulinspektoren neu auszubilden, um eine gute Medienkompetenzvermittlung an Schulen zu unterstützen.
- Der Lehrplan für Medienkompetenz soll Eltern eine aktivere Rolle ermöglichen bei der Unterstützung der Online-Sicherheit ihrer Kinder. Wir wissen, dass Eltern für Kinder in der Regel die erste Anlaufstelle sind, wenn es um Informationen darüber geht, was sie online sehen.
Unsere Untersuchungen zeigen, dass diese Änderungen die Kinder besser auf das Leben nach der Schule vorbereiten und ihnen beibringen, sicherer und verantwortungsvoller in der Online-Welt zu navigieren.
Was passiert als nächstes?
Anfang 2025 wird das Expertengremium, das die Lehrplanüberprüfung beaufsichtigt, einen Bericht über die bisherigen Fortschritte veröffentlichen. Im zweiten Halbjahr 2025 werden sie dann ihre vollständigen Ergebnisse und Empfehlungen an die Regierung vorlegen.
Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass Kinder besser für den Online-Schutz gerüstet sind und Eltern dabei unterstützt werden, ihre Kinder zu schützen. Wir werden auch weiterhin darauf hinweisen, dass Medienkompetenz ein zentraler Schwerpunkt des Lehrplans sein muss.