Helfen Sie Pflegekindern, sicher im Internet zu surfen
Unterstützen Sie junge Menschen mit Pflegeerfahrung beim Surfen auf verschiedenen Websites und internetbasierten Apps.
Schnelle Sicherheitstipps
Sorgen Sie mit diesen Top-Sicherheitstipps dafür, dass Ihr pflegeerfahrenes Kind beim Surfen im Internet sicher bleibt.
Jugendschutz-Funktionen einrichten
Unterstützen Sie die Entwicklung guter Online-Sicherheitsgewohnheiten, indem Sie auf den von Ihnen verwendeten Geräten und Plattformen Kindersicherungen einrichten, um Inhalte, Bildschirmzeit und mehr einzuschränken.
Schauen Sie regelmäßig vorbei
Sprechen Sie regelmäßig mit Ihrem Kind über sein Online-Leben, seine Lieblings-Apps und seine Sicherheit, um einen offenen Raum für die Kommunikation zu schaffen.
Kritisches Denken üben
Verwenden Sie Nachrichten, Dinge, die sie in sozialen Medien sehen, oder Szenarien, um ihnen dabei zu helfen, kritische Denkfähigkeiten beim Durchsuchen von Inhalten online und in Apps zu entwickeln.
Inhalt dieses Handbuchs
- Herausforderungen für pflegeerfahrene Kinder
- Nutzen und Risiken
- So verhindern Sie potenzielle Schäden
- So gehen Sie mit schädlichen Problemen um
- Aktivitäten zusammen zu tun
Herausforderungen für pflegeerfahrene Kinder
Kinder mit Betreuungserfahrung profitieren online mehr als Kinder ohne Betreuung. Allerdings besteht bei ihnen auch ein höheres Risiko, Schaden zu nehmen.
Kinder in Pflegefamilien oder mit Betreuungserfahrung können beim Surfen auf zusätzliche Herausforderungen stoßen, darunter:
- erhöhte Bildschirmzeit und Gerätesuchtgefühle;
- größere Wahrscheinlichkeit, im Internet auf religiösen Extremismus oder Terrorakte zu stoßen;
- weniger Stabilität oder Konsistenz bei der Aufklärung zur Online-Sicherheit oder beim Verständnis potenzieller Risiken und ihrer Auswirkungen im Internet.
Nutzen und Risiken für Kinder mit Betreuungserfahrung
Das Surfen und die Nutzung des Internets ist für alle Kinder von entscheidender Bedeutung, da es ihnen die Möglichkeit bietet, zu spielen, zu lernen, Hobbys zu entwickeln und ihre Stimme zu finden.
Kinder mit Betreuungserfahrung fühlen sich häufiger sozial isoliert, daher können diese Online-Aktivitäten ihr Wohlbefinden unterstützen.
Allerdings sind für diese Kinder auch die mit dem Internet verbundenen Risiken oft größer. Die Auswirkungen, die sie erfahren, hängen von mehreren Faktoren ab, darunter der Unterbringung in der Pflege, der persönlichen Vorgeschichte, den Beziehungen zu ihren leiblichen Familienangehörigen und traumatischen Erlebnissen in der Vergangenheit.
Vorteile des Online-Surfens
Unterstützung finden
Manchen Kindern in Pflegeheimen fällt es vielleicht schwer, ihre Fragen oder Gedanken mit ihren Betreuern zu teilen. Der Online-Raum kann ihnen dabei helfen, Informationen oder Communities zu finden, in denen sie Antworten oder Unterstützung finden.
Förderung der Bildung
Die meisten jungen Menschen nutzen Geräte zur Unterstützung beim Lernen und bei der Schularbeit. Der Zugang zu vernetzten Technologien kann Kindern in Pflegeeinrichtungen Beständigkeit beim Lernen und die Möglichkeit geben, in der Schule erfolgreich zu sein.
Steckdose für Ausfallzeiten
Das Surfen im Internet bietet betreuten Kindern die Möglichkeit, sich zu entspannen und Stress abzubauen, indem sie sich mit einer Reihe von Inhalten und Informationen beschäftigen.
Unterschiedliche Erfahrungen
Durch das Surfen im Internet können Pflegekinder mit unterschiedlichen Lebensstilen und Menschentypen in Kontakt kommen und so eine ausgewogene Weltanschauung und den Kontakt zu mehr Menschen fördern.
Risiken beim Surfen im Internet
Kinder in Pflegefamilien sind einem höheren Risiko einer Reihe von Schäden in Bezug auf die „4 Cs“ (Inhalt, Kontakt, Verhalten und Handel) ausgesetzt.
Beim Surfen im Internet sind sie am ehesten mit inhaltlichen und verhaltensbezogenen Risiken konfrontiert.
Inhaltliche Risiken
Kinder in Pflegefamilien werden online oft weniger überwacht. Daher ist es wahrscheinlicher, dass sie auf Videos, Bilder oder Texte stoßen, die ein Risiko für sie darstellen.
Im Folgenden sind Inhaltsrisiken aufgeführt, denen ein Kind in Pflege oder in der Obhut seiner Familie online ausgesetzt sein kann.
Wenn ein Kind online auf Inhalte für Erwachsene stößt, hat es möglicherweise Schwierigkeiten, zu verstehen, was es sieht. Kinder, die in Pflegefamilien leben, haben seltener das Gefühl, dass sie jemanden haben, mit dem sie die Situation verarbeiten können.
Ohne diese Unterstützung besteht ein höheres Risiko, dass sie gewalttätiges oder missbräuchliches Verhalten oder ungesunde Beziehungen normalisieren. Eine Desensibilisierung gegenüber diesen Inhalten kann es für sie auch schwieriger machen, zu erkennen, wann sie etwas dagegen unternehmen müssen.
Wenn ein Pflegekind zuvor ohne Intervention im Internet surfen konnte, kann es für die Pflegekinder schwieriger sein, neue Grenzen zu setzen.
Junge Menschen mit Betreuungserfahrung stoßen im Internet häufiger auf Inhalte, die extremistische Ansichten fördern.
Ohne Eingriffe auf Plattformen, die Algorithmen verwenden, besteht für Kinder ein größeres Risiko, in Echokammern zu geraten. Echokammern neigen dazu, einen Standpunkt zu verstärken und die Gedanken und Gefühle junger Menschen gegenüber bestimmten Gruppen zu prägen.
Es kann für die Betreuer wirklich schwierig sein, diesen Ansichten entgegenzutreten, wenn ein Kind das vorgeschlagene Glaubenssystem erst einmal vollständig akzeptiert hat.
Wo auch immer Ihr Kind online surft, kann es auf Falschmeldungen oder Fehl- und Desinformationen stoßen. Leider können viele dieser irreführenden Informationen zu Hass gegen andere Gruppen und Gesundheitsrisiken führen. Sie können einen großen Einfluss auf die Weltanschauung von Kindern haben.
Da viele Kinder in Pflegeeinrichtungen bereits Erfahrungen mit dem Internet haben, ist es schwierig darüber zu sprechen, wie Menschen Informationen zu bestimmten Zwecken manipulieren könnten.
Für Kinder mit unregelmäßigem Schulbesuch ist es besonders schwierig, Falschinformationen entgegenzuwirken. Sie verlassen sich dann möglicherweise zu sehr auf Informationen von schädlichen Websites und Apps, wodurch das Risiko steigt, dass „Fake News“ ihre Einstellungen und ihr Verhalten prägen.
Verhaltensrisiken
Viele Kinder aus Pflegefamilien surfen ohne elterliche Kontrolle, es sei denn, sie bleiben an einem festen Ort. Daher haben sie oft Zugriff auf Websites oder Inhalte, die ihnen Schaden zufügen können. Sie könnten sich auch an schädlichen Aktivitäten beteiligen.
Kinder folgen oft ihrer Neugier, was manchmal zu Schäden führen kann. Der Zugriff auf Websites mit grafischen Inhalten wie dem Tod ist das Extrem des Spektrums, kommt aber vor.
Bei Kindern in Pflegefamilien besteht außerdem ein höheres Risiko, Glücksspielseiten zu besuchen oder potenziell schädliche Dateien wie Musik oder Filme von nicht vertrauenswürdigen Websites herunterzuladen.
Kinder nutzen oft Abkürzungen, wenn es um Online-Sicherheit geht – beispielsweise indem sie für jedes Konto dasselbe Passwort verwenden oder Passwörter mit Freunden teilen. Ohne Anleitung oder positive Vorbilder für sicheres Verhalten erkennt ein Kind in Pflegefamilien möglicherweise nicht die damit verbundenen Gefahren wie Identity Theft.
Darüber hinaus können Kinder mit Betreuungserfahrung ohne konsequente Anleitung zum Ziel von Betrügereien werden. Untersuchungen zeigen, dass diese Kinder besonders anfällig für Phishing-Betrug sind. Oftmals kommen diese Betrügereien in Form von Clickbait-Geschichten oder Angeboten daher, die zu gut sind, um wahr zu sein.
Das Folgen schädlicher Links kann dazu führen, dass Malware und Viren auf die Geräte Ihrer Kinder gelangen, was potenziell einem ganzen Heimnetzwerk schaden kann.
So verhindern Sie potenzielle Schäden
Bedenken Sie, dass das Internet für Kinder und Jugendliche mit Betreuungserfahrung ein wirkungsvolles und unglaublich nützliches Werkzeug ist.
Auch wenn Sie sich über die Gefahren Sorgen machen, ist es wichtig, Kinder zu informieren, ohne ihnen Angst zu machen.
Informieren Sie sich über die Maßnahmen und Gespräche, die Sie führen müssen, um das sichere Surfen im Internet zu unterstützen.
Maßnahmen zu ergreifen
Wenn Ihr Kind im Internet surft, können Sie es mit den folgenden Tools und Strategien unterstützen.
Erstellen einer Vereinbarung
Arbeiten Sie mit Ihrem Kind und seinen weiteren Unterstützungsgruppen zusammen, um Grenzen für die Gerätenutzung zu vereinbaren. Dazu gehört, wo es die Geräte verwenden darf, wie es auf das Internet zugreifen kann und wann es die Geräte verwenden darf.
Jugendschutz-Funktionen einrichten
Verwenden Sie Apps wie Google Family Link, um Kindersicherungen für alle Geräte und Apps einzurichten. Sie können Inhaltsbeschränkungen festlegen, um zu begrenzen, auf welche Inhalte Ihre Kinder wann zugreifen können – und das alles von Ihrem eigenen Smartphone aus.
Verbinden Sie sich mit ihrem Support-Netzwerk
Kinder mit Betreuungserfahrung haben möglicherweise kein Vertrauen zu ihren Betreuern und entwickeln ein externes Unterstützungsnetzwerk, beispielsweise mit Schulfreunden oder einem älteren Geschwisterkind. Betreuer, die eine Beziehung zu diesem externen Netzwerk aufbauen, erfahren oft von Problemen, bevor das Kind direkt darüber sprechen kann.
Habe regelmäßige Gespräche
Damit Ihr Kind einen guten Umgang mit Technik entwickeln kann, brauchen Sie einen offenen Raum zum Reden. Fragen Sie Ihr Kind, was es gerne online macht, wie es sich schützt (z. B. mit Meldetools) und nach Neuigkeiten, so wie Sie es nach seinem Schultag fragen würden. Halten Sie die Gespräche locker und überlassen Sie Ihrem Kind die Führung.
Gespräche zu haben
Es ist ein fortlaufender Prozess, jungen Menschen dabei zu helfen, ihre kritischen Denkfähigkeiten in Bezug auf digitale Sicherheit und angemessenes Verhalten im Internet zu entwickeln. Gespräche sollten daher Teil des Alltags und der Diskussionen sein.
Außerdem ist es effektiver, viele kleinere Gespräche zu führen als nur ein langes Gespräch. Wenn man „früh und oft“ spricht, normalisiert sich die Diskussion über Online-Aktivitäten und schwierige Themen werden leichter angesprochen.
Je nach Alter und Lebenserfahrung ist ein Kind, das in Ihre Obhut kommt, möglicherweise bereits einer Reihe von unangemessenen Inhalten ausgesetzt. Für manche mag das normal erscheinen. Dies erschwert die Problemlösung, da ein Kind möglicherweise das Gefühl hat, nicht geschädigt zu werden.
Wenn es darum geht, über unangemessene Inhalte oder Verhalten zu sprechen, ist es am besten, Distanzierungstechniken und Szenarien zu verwenden. Fragen Sie sie, wie jemand anderes mit einer Situation umgehen würde, anstatt sie direkt auf sie anzuwenden.
Hilfreiche Gesprächsleitfäden
- Wie man über Belästigung und Missbrauch spricht
- So sprechen Sie über Online-Pornografie:
- Wie man über Cybermobbing spricht
Ein Kind, das digital widerstandsfähig ist, weiß, wie es sich vor Gefahren schützen kann oder erkennt, welche Maßnahmen es ergreifen muss. Da Kinder in Pflegefamilien nicht immer die gleichen Botschaften zur Online-Sicherheit erhalten, benötigen sie möglicherweise zusätzliche Unterstützung.
Helfen Sie ihnen, ihre Belastbarkeit zu stärken, indem Sie:
- Definieren, wie Schaden aussieht: Dazu kann eine Abgestumpftheit gegenüber unangemessenen Inhalten gehören. Sie können auch über die Auswirkungen auf die psychische Gesundheit sprechen (z. B. Besorgnis, Angst oder Angst vor dem Online-Gehen).
- Entdecken Sie die Tools in der Plattform: Die meisten Plattformen verfügen über Tools zum Melden und Blockieren. Einige bieten auch andere unterstützende Optionen. Informieren Sie sich über diese in den Apps Ihres Kindes und darüber, wann diese zu verwenden sind. Erinnern Sie Ihr Kind daran, dass niemand davon erfährt, wenn es die Apps meldet.
Weitere Anleitungen finden Sie im Digital Resilience Toolkit.
Ermutigen Sie Kinder, selbst zu recherchieren und Zweitmeinungen aus verschiedenen Quellen einzuholen.
Die folgenden Tools können ihnen bei der Navigation durch Online-Informationen helfen.
- Suche nach anderen Informationsquellen. Steht auf anderen Websites das Gleiche oder etwas anderes? Würden die meisten Leute die Websites oder Informationsquellen wiedererkennen? Wenn ihnen etwas nicht gefällt, ermutigen Sie sie, zu Ihnen zu kommen oder Fragen zu stellen, sofern dies gefahrlos möglich ist.
- Faktencheck mit Websites wie Snopes und Full Fact. Wenn sie sehen, dass etwas online die Runde macht, ermutigen Sie sie, Websites zur Faktenprüfung zu nutzen, um die Wahrheit zu bestätigen, bevor sie es glauben und weitergeben.
- Andere Standpunkte finden. Wenn einige Leute das Gegenteil behaupten, untersuchen Sie ihre Quellen. Wenn Sie beide Standpunkte kennen, können Sie und Ihr Kind eine fundiertere Entscheidung treffen.
Wenn Ihr Kind schädliche Informationen glaubt, ist es wichtig, Fragen zu stellen, ohne es zu verhören oder diese Ideen abzutun.
Wenn Influencer schädliche Falschinformationen verbreiten, bereiten sie ihre Follower häufig auch auf Gegenwehr vor. Vermeiden Sie es also, auf diese Geschichte einzugehen. Bitten Sie sie stattdessen, Ihnen zu helfen, ihren Standpunkt zu verstehen.
So gehen Sie mit schädlichen Problemen um
Wenn Ihr Kind beim Surfen im Internet Schaden erleidet, können Sie ihm auf verschiedene Weise helfen, damit umzugehen:
- Inhalt melden. Ermutigen Sie Ihr Kind, die integrierten Meldefunktionen zu verwenden, und erinnern Sie es daran, dass niemand wissen wird, ob es jemanden gemeldet hat. Es sollte Ihnen auch mitteilen, wenn es auf etwas stößt, das dort nicht hingehört. Melden Sie es bei Bedarf auch der Polizei. Aktion Betrug or CEOP.
- Sprechen Sie es durch. Geben Sie ihnen Raum zum Reden, während Sie zuhören. Wenn etwas passiert ist, unterbrechen Sie sie nicht und geraten Sie nicht in Panik, da dies das Gespräch beenden könnte. Stellen Sie bei Bedarf Fragen und machen Sie sich bei Bedarf Notizen. Sobald sie ihre Erfahrungen vollständig teilen konnten, können Sie die nächsten Schritte unternehmen, um sie zu unterstützen.
- Bieten Sie Alternativen an. Wenn Ihr Kind auf einer Plattform, die ihm Spaß macht, Schaden erleidet, ermutigen Sie es zu einer Pause und schlagen Sie eine Alternative vor. Sie können hier eine Reihe von Apps und Plattformen erkunden.
Aktivitäten, die Sie mit Ihrem Kind unternehmen können
Helfen Sie Kindern mit Betreuungserfahrung dabei, mit diesen gemeinsamen Aktivitäten sichere Online-Surfgewohnheiten zu entwickeln.

Erhalten Sie persönliche Beratung und fortlaufende Unterstützung
Der erste Schritt zur Online-Sicherheit Ihres Kindes besteht in der richtigen Anleitung. Mit unserem „Digitalen Toolkit für meine Familie“ haben wir es Ihnen leicht gemacht.